EINE FUNDGRUBE FÜR DIE UNTERRICHTSVORBEREITUNG

Das Kooperationsprojekt „Fleischatlas“ von Heinrich-Böll-StiftungBund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und Le Monde-Diplomatique hat auf Grund der großen Bedeutung ein gesondertes Heft "Boden" herausgegeben. Auf 52 Seiten werden kurz gehaltene Überblicke zu den einzelnen Themen gegeben. Mit Zahlen, Tabellen, Grafiken und Fotos werden diese belegt. Das Heft kann heruntergeladen werden, die Beiträge und die Abbildungen können für eigene Zwecke genutzt und verändert werden. Mit Ausnahme des Titelblattes stehen sie alle unter der Creative-Commons-Lizenz für die eigene Nutzung zur Verfügung, als Quelle sind die jeweiligen Autoren zu nennen und auf "CC BY 4.0" hinzuweisen.

Boden & Bodenuntersuchungen

Zum Thema

Böden sind komplexe, dynamische Systeme, deren Bedeutung gerade Schülern häufig nicht deutlich ist. Sie setzen sich zusammen aus Wasser, Luft, organischen und anorganischen Bestandteilen, und sie enthalten Pflanzen, Tiere, Pilze und andere Mikroorganismen. Die unterschiedliche Zusammensetzungen und Beschaffenheiten dieser Komponenten machen die Eigenschaften unterschiedlicher Böden aus.
Auf (und in) Böden wachsen die Pflanzen, sie entziehen ihnen Wasser und Nährstoffe und nutzen sie als Möglichkeit der Verankerung.
Konsumenten auf und im Boden ernähren sich von den Fotosyntheseprodukten, Destruenten im Boden mineralisieren die abgestorbenen Produzenten und Konsumenten und ermöglichen so Stoffkreisläufe.
Das Zusammenspiel von Produzenten, Konsumenten und Destruenten ist aber stark abhängig von der Beschaffenheit der Böden. So beeinflussen z. B. Korngrößen der anorganischen Bodenbestandteile diese Eigenschaften stark. Von ihnen sind u. a. das Wasserspeichervermögen und die Durchlüftung abhängig. Beides Faktoren, die das Leben an einem Standort stark beeinflussen.

Einige Aspekte der "Landwirtschaftlichen Nutzung"
An die Böden werden die unterschiedlichsten Anforderungen gestellt, die wiederum auf die Qualität der Gewässer einwirken. Die Landnutzung beeinflusst z. T. erheblich den Wasser- und Stoffhaushalt sowie das Klima. Land- und Forstwirtschaft üben starke Einflüsse aus, Industrie und Siedlungen haben massiven Flächenverbrauch. Gleichzeitig dient das freie Land der Naherholung, dem Tourismus und soll ästhetische Bedürfnisse befriedigen. Hinzu kommen die Anforderungen des Naturschutzes, wie Arten-, Biotop-, Ökosystem- und Klimaschutz.

Einige Aspekte der "Gewässernutzung"
Gewässer in der modernen Industriegesellschaft haben vielfältige Funktionen, die z. T. nur schwer zu vereinbaren sind. So dienen sie zur Gewinnung von Trinkwasser, in der Landwirtschaft zur Berieselung und als Viehtränke, sie werden vom Tourismus, von Freizeitskippern, Surfern und Badenden genutzt, sie sind Erwerbsquelle für Fischer, fungieren als Verkehrswege, sind Vorfluter und werden zur Kühlung von Kraftwerken herangezogen. Obendrein bemüht man sich um einen ausgeprägten Artenreichtum der Gewässer. All dies ist mitunter nur schwer auf einen Nenner zu bringen und hat z. T. einen erheblichen Einfluss auf die Qualität unserer Gewässer.

Wechselwirkungen zwischen Land und Wasser
Ein zentraler Gedanke bei der Nutzung von Land und Wasser ist der der Nachhaltigkeit. Darunter versteht man eine Nutzung der Ressourcen dieser Welt in einer Weise, bei der die Eingriffe in ökologische, ökonomische und soziale Prozesse zukünftig derart gestaltet werden, dass die Veränderungen - stark vereinfacht gesagt - nicht weiter aus dem Lot gebracht werden. Ausgangspunkt dieser Überlegungen sind die Ergebnisse der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992.

Wer nicht hören will, muss fühlen!

Eine hohe Wasserqualität ist lebenswichtig. Während die Qualität des Trinkwassers in Deutschland meist noch einwandfrei ist, ist der gute Zustand der Grundwasservorkommen vielerorts gefährdet. Selbst tief im Untergrund finden sich Verunreinigungen – vor allem Rückstände von Pestiziden und Dünger aus der Landwirtschaft. Düngemittel führen zu erhöhter Nitratbelastung des Grundwassers. Zwischen 2012 und 2014 wiesen fast ein Drittel der Messstellen zu hohe Nitratwerte auf. Nichts geschah und nun hat die EU-Kommission die BRD vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Seitens des Bundesministeriums für Umwelt wurden Unterrichtsvorschläge zur Internet-Recherche über die Grundwasserbelastung durch Nitrat und Pestizide erstellt.

Unter anderem aus diesem Grund haben über eine Viertelmillion EU-Bürger eine Agrarreform gefordert, im September wird der Bundestag gewählt, im November legt die EZ-Kommission Reformvorschläge vor. Die Umweltverbände haben ein Hoftorbilanz gefordert, die sich nicht auf Getreide, Mais und Kartoffeln beschränkt und die Industrielobbyisten draußen vorlässt.

Bodenwelten entdecken

Der Boden und seine Bewohner sind spannender, als auf den ersten Blick zu vermuten. Wer auf Entdeckungsreise auf einem Bodenerlebnispfad gehen möchte, dem bietet die Website "Bodenwelten" nicht nur interessante Ausflugstipps, sondern auch vielfältige Informationen rund um das Thema Boden. Anregungen für die Wissensvermittlung in Kita oder Schulunterricht gehören ebenso dazu wie Ratschläge für Kleingärtner zur Kompostierung oder Hinweise zum Bodenschutz beim Bauen.

Fortbildungen

Im Rahmen von Fortbildungen mit einem hohen experimentellen Anteil. Diese werden je nach spezifischer Zielgruppe einmal für den Unterricht in der Primarstufe (ohne hohen chemischen Anspruch) und für die Sekundarstufen I und II, mit etwas anspruchsvolleren Untersuchungen angeboten. Die ausgewählten Versuche stehen überwiegend in engem Zusammenhang mit den Fragestellungen über die Wechselwirkungen von Wasser und Boden an einem Standort.

CD-ROM "Bach-Land-Fluss"

Die unter unserer Leitung erstellte CD Bach-Land-Fluss - die auch bei uns erhältlich ist - stellt eine Vielzahl von verschiedensten Bodenuntersuchungen vor und liefert dazu Versuchsanleitungen, Protokollbögen und Auswertungshilfen für alle Altersstufen.
Die Versuchs- und Arbeitsmaterialien für die Schülerinnen und Schüler sind so ausgewählt, dass sie mit einfachen Mitteln, ohne hohKosten-, Zeit oder Vorbereitungsaufwand durchgeführt werden können. Alle beschriebenen Versuche sind von den Autoren im Unterricht sowie in Lehrerfortbildungen auf ihre Tauglichkeit hin untersucht. Materiallisten, z. T. mit Zeitplänen zur Vorbereitung (rechtzeitiges Ansetzen der Versuche), Protokoll- und Auswertungsbögen sowie eine Literaturliste zum vertieften Einarbeiten in das Thema runden das Paket an Materialien ab, weitere Informationen.

Bodenuntersuchungskoffer

Ein Bodenuntersuchungskoffer zur physikalisch und chemischen Bodenuntersuchung steht bei uns (gegen geringe Gebühr zum Ergänzen der Verbrauchsmaterialien) zur Ausleihe bereit, die Informationen können Sie hier auch herunterladen, Kontakt s. o..

Unterstützung

Anliegen der Beratungsstelle für Umweltbildung beim Naturschutzzentrum Ökowerk ist es auch, Lehrerinnen und Lehrer bei der Durchführung bodenökologischer Untersuchungen mit Ihren Lerngruppen zu unterstützen.
Sie können von uns ggf. Unterstützung bei der Durchführung der Untersuchungen mit ihren Schülern erhalten.
In der aktuellen ökologischen Diskussion kommt der Wechselwirkung zwischen Land und Wasser immer mehr Bedeutung zu. Die Beziehungen zwischen beiden wurden lange Zeit unterschätzt bzw. ignoriert. Die Komplexität dieses Gefüges wird aber deutlich, wenn man sich ein paar Aspekte der Gewässer- und der Landnutzung vor Augen führt, » » » Kontakt.