Interaktive Bidschirmexperimente simulieren Experimente mit teuren und empfindlichen Geräten sowie sehr schnell ablaufende und komplexe Experimente. Das Interaktive Bildschirmexperiment bietet die Chance durch ständiges Wiederholen und ggf. langsames Betrachten Erkenntnisse zu gewinnen, die sonst schwer zu vermitteln sind. Den Unterrichtsmaterialien der Klassen 5 bis 10 der BZgA wurden drei Experimente entnommen, die bei der Behandlung des Gehörs sinnvoll einzusetzen sind und im Regelunterricht kaum durchgeführt werden oder können:
Drei C-Dur-Akkorde mit einem jeweils 10 dB geringerem Lautstärkepegel. Das hört sich wie halb so laut an, ist aber eine Verzehnfachung der Schallleistung und bei hohen Pegeln dementsprechend problematisch für die Schüler/innen. Die Leistung während der Aufnahme wird hier nicht angegeben, denn bei der Wiedergabe ist die Lautstärke ja von der Einstellung des Wiedergabegeräts abhängig:
Musik:
Musik, in einer Simulation verändert, wie sie ein Hörgeschädigter wahrnimmt. Hier wird deutlich, dass Lärmschwerhörigkeit nicht nur die Musik leiser hören lässt, sondern vor allem, dass höhere Frequenzen nicht mehr zu hören sind und die Schönheit der Musik verloren geht:
Diskussion:
Diskussion, in einer Simulation verändert, wie sie von einem Hörgeschädigtem verfolgt wird. Mit dem Verlust der Hörfähigkeit höherer Frequenzen nimmt das Hörverständnis einer ganzen Reihe von Konsonanten ab und damit auch die des Wortverständnis. Das Ergebnis ist eine deutliche Kommunikationsstörung:
Die Aufnahmen wurden den Unterrichtsmaterialien der Klassen 5 bis 10 der BZgA entnommen.
Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) zur Lärmexposition und zu Lärmwirkungen bei 1.084 Kindern im Alter von acht bis 14 Jahren zeigen: Jedes achte Kind weist eine auffällige Minderung der Hörfähigkeit auf. Jedes sechste Kind wohnt an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen, wobei bei fast zwei Dritteln davon das Kinderzimmer zur Straße ausgerichtet ist. Letztere Gruppe hatte andeutungsweise im Mittel einen leicht erhöhten Blutdruck. Jedes sechste der 11- bis 14-jährigen Kinder fühlt sich tags und jedes zwölfte nachts durch Straßenverkehrslärm belästigt. Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sind insgesamt stärker betroffen. Die Daten stammen aus dem Kinder-Umwelt-Survey, einer vom UBA zwischen 2003 bis 2006 durchgeführten repräsentativen Studie zur Umweltbelastung der Kinder in Deutschland.
Der Bericht "Kinder-Umwelt-Survey 2003/06 (KUS). Lärm, Daten- und Materialiensammlung - Deskription und Zusammenhangsanalysen" zum Download und weitere Informationen zum Kinder-Umwelt-Survey (Pressemitteilung des UBA v. 28. 4. 09).
Die zweite Auflage von "Lärm und Gesundheit für die Klassen 5-10" ist mehr als eine zweite Auflage, es sind faktisch neue Materialien. Sie wurde umfassend aktualisiert und um viele Bereiche erweitert. Dies bezieht sich gleichermaßen auf die Sachinformationen wie auch auf die Unterrichtsmaterialien.
Bei den Sachinformationen kam das sehr aktuell gewordene Thema Lärm in der Schule hinzu und bei den Unterrichtsmaterialien u. a. die sehr leicht zu bedienenden Bildschirmexperimente, die den Unterricht nicht nur lockerer gestalten lassen, sondern ihn inhaltlich wirklich unterstützen.
Neben dem Baustein Ruhe-Finden enthalten die Materialien sowohl für den Fachunterricht wie auch für Projekte folgende Bausteine:
Geografie: Sensibilisierung für das Problemfeld Lärm, Geräuschpegelmessung im Straßenraum, Verkehrslärm - ein Raumnutzungskonflikt
Musik: Mein musikalischer Tageslauf, Musiklärm und Konflikte, Musiklärm und Recht
Physik: Schall, Ausbreitung von Schall, Messung der Lautstärke, Lärm
Arbeitslehre/Werken: Erprobung schallschützender Materialien in einem selbstgefertigten Modellhaus
Biologie: Was ist Lärm?, Lärm stört, Bau und Funktion des Ohres, Lärm schädigt das Innenohr, Lärm wirkt nicht nur auf das Ohr
Die Unterichtsmittel auf der Audio-CD und der DVD enthalten
Auch für die Klassen 1 bis 4 haben wir Materialien entwickelt, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an die Schulen verteilt wurden. Lehrkräfte können diese unter Angabe der Schule kostenfrei anfordern.
Die Materialien wurden neu aufgelegt und zur besseren Lesbarkeit die tabellarische Darstellung zugunsten eines durchlaufenden Textes aufgegeben.
Das Heft steht zum Download (2,74 MB) im Internet.
Eine kleine bebilderte 20-seitige (Din-A 5) Broschüre ist als Elterninformation im Klassensatz kostenfrei bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bestell-Nr. 20 391 000 erhältlich oder im Internet zum Download (814 KB) bereit.
Schallpegelmessinstrumente gibt es zum Preis von 25 bis 250 €.
Die einfacheren Geräte ermöglichen lediglich das Messen der momentanen Schallpegels. Preisgünstig sind Geräte mit analoger Anzeige. Die analoge Anzeige ist didaktisch weitaus besser als die digitale, da sie ein Gefühl für den Zahlenraum und die logarithmische Skala vermittelt.
Möchte man ein Gerät haben, das darüber hinaus noch das jeweilige gemessene Maximum und Minimum im Messzeitraum anzeigt, muss man ca. 150 € ausgeben. Derartige Geräte haben digitale Anzeige.
Schließlich gibt es Geräte, die gemessenen Werte speichern und auf einen Computer übertragen, sie kosten ca. 250 €. Damit können dann aber statistische Auswertungen vorgenommen und grafische Darstellungen ausgedruckt werden, die den zeitlichen Verlauf des Schallpegels dokumentieren. Meist ist das sehr wichtig und aufschlussreich:
Viele Informationen und Anregungen für den Unterricht, Texte und Hörbeispiele findet man bei der Stiftung Zuhören mehrerer öffentlicher Sender und Landesanstalten.
Wie laut ist es tatsächlich in der Disko und wie stark wummert der Ohrstöpsel des Walksmans, was lieben die Jungendlichen wirklich?
Dieser Fragen werden in der Studie "Schallpegel in Diskotheken und bei Musikveranstaltungen" desUmweltbundesamtes konkret beantwortet. Der erste Band (WaBoLu-Heft 3/00) enthält die wissenschaftliche Grundlegung von Dr. Wolfgang Babisch, im zweiten Band (WaBoLu-Heft 4/00) werden von ihm und dem Studiendirektor Bodo Bohn die Ergebnisse referiert, die sie zusammen mit Bohns Schülerinnen und Schülern der Marie-Curie-Oberschule (Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf) gesammelt haben. Ein interessanter Einblick in die Musikszene, aber auch ein Auftrag, sich mit Lärmprävenion zu beschäftigen (s. die obigen Materialien).
Diese Veröffenlichungen können bezogen werden bei Vorauszahlung von 7,67 € durch Banküberweisung oder Verrechnungsscheck auf das Konto Nummer 4327 65-104 bei der Postbank Berlin (BLZ 100 100 10), Fa. Werbung und Vertrieb, Ahornstr. 1-2, 10787 Berlin.
Parallel zur Überweisung richten Sie bitte eine schriftliche Bestellung mit Nennung der
-- WaBoLu-Heft-Nummer sowie des
-- Namens und der
-- Anschrift des Bestellers an die Firma Werbung und Vertrieb.
:-( Wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit, umständlich und dazu keine E-Mail.